domschatz_1

Der Domschatz ist ab 08.04.24 geschlossen und wird nach einer Sanierung voraussichtlich im September 2025 mit neuen Präsentationen wiedereröffnet

Das Team der Kunstsammlungen des Bistums Regensburg arbeitet derzeit an einer Neugestaltung der musealen Standorte rund um den Regensburger Dom. Im Herzen der Altstadt wird ein Kunstquartier entstehen, das neben der Schatzkammer den Domkreuzgang mit ausgewählten Kapellen und Romanischen Sälen, die gotische Kirche St. Ulrich, das document Niedermünster, das document Porta Praetoria sowie ein Besucherzentrum am Domplatz 6 beherbergen wird.

Die kostbaren Objekte werden bei der Wiedereröffnung im September 2025 nicht nur in neuem Licht, sondern vor allem unter neuer Fragestellung präsentiert werden: Motto der Schatzkammer wird „Was ist dir heilig?“ sein.

Domschatz

 

Der → Domschatz befindet sich in den historischen Räumen der ehemaligen bischöflichen Residenz mit Fresken der Renaissance. Gezeigt werden Schatzkammerstücke des Mittelalters und der Neuzeit. Regensburg gilt bis ins 18. Jahrhundert hinein als herausragendes Zentrum der Goldschmiedekunst. Warum die angesehenste Zunft des Mittelalters so geschätzt wurde und warum Glaube und Handwerk untrennbar verbunden waren, das wird im Domschatz an außergewöhnlichen Exponaten erlebbar. Neben den hochwertigen Goldschmiedearbeiten – kostbare Kruzifixe, Monstranzen, Kelche und Bischofsstäbe – sind Gewänder in feinster Goldstickerei zu sehen.

Seine Anfänge gehen auf das frühe Mittelalter zurück – das älteste erhaltene Stück ist die sogenannte Wolfgangskasel, ein Messgewand, das auf 1050 datiert wird. Über die Jahre variierte der Bestand des Domschatzes stark. Auch wenn die prachtvollen Kunstwerke des Domschatzes der Verehrung Gottes im Gottesdienst dienten und nicht als Goldreserve, so wurde er immer wieder als solche genutzt und Teile eingeschmolzen z. B. zur Finanzierung von Umbauarbeiten im Dom und Anschaffung »moderne« Geräte oder 1810 zum Tilgen von Kriegsschulden vor der Vereinigung mit dem Königreich Bayern. Im 19. Jahrhundert entwickelte sich der Domschatz mit den alten Objekten und neuen Stiftungen zu der Sammlung, die heute zu sehen ist.

Besonders sehenswert unter den über 100 Exponaten ist ein Emailkästchen mit 11 000 eingeschmolzenen Goldsternen und in Emaille gemalten phantastischen Fabeltieren, das wohl um 1400 in einer der Werkstätten der französischen Fürstenhöfe entstanden ist. Einzigartig ist auch das Schmetterlingsreliquiar aus dem 14. Jahrhundert, das bei der Restaurierung eines Kruzifix 1991 zufällig entdeckt wurde.

Sein eigentlicher Zweck ist allerdings nicht die museale Präsentation, sondern die Verwendung in der Liturgie. Und so werden bis heute Geräte des Domschatzes – soweit es konservatorische Gründe zulassen – in der Feier der Gottesdienste genutzt.

Weitere Informationen finden Sie bei den → Kunstsammlungen des Bistums Regensburg.