Sie ist ein Meisterwerk der Gotik und eine der bedeutendsten Bettelordenskirchen Deutschlands: die Dominikanerkirche St. Blasius aus dem 13. Jahrhundert. Neben dem wohl ältesten Fries der 14 Nothelfer von 1331 und der Schutzmantelmadonna (um 1500) birgt die mächtige, über 70 Meter lange und im Mittelschiff über 23 Meter hohe Basilika viele sehenswerte Details.

Der Dominikanerorden ist ein Bettelorden mit apostolischer Aufgabe. Er entstand 1217 aus einer religiösen Gemeinschaft von Predigern, gegründet vom hl. Dominikus. Ziel war die Nachahmung Christi und seiner Jünger in Armut und Glaubensverkündigung. Der Orden breitete sich rasch in den aufblühenden Städten in ganz Europa aus und wurde dort zum wichtigen Träger von Seelsorge, Bildung und Frömmigkeit.

Regensburg war als Zentrum des Fernhandels die größte und reichste Stadt in Süddeutschland. Folgerichtig wurde es auch zu einem Zentrum der Bettelorden. Zu Beginn des 13. Jahrhunderts gründeten diese am Rand der Stadt ihre Klöster, so auch die Dominikaner, die im Westen der Stadt ihren ersten Konvent in Süddeutschland errichteten. In den Anfangsjahren der Gründung hatte die Anwesenheit von Albertus Magnus einen besonderen Stellenwert. Der Gelehrte und spätere Bischof von Regensburg wirkte einige Jahre als Lektor im Konvent. Mit dem Aufbau einer Bibliothek wurde er zum Mitbegründer der wissenschaftlichen Bedeutung des Klosters. Ein ursprünglich als Hörsaal genutzter Raum, in dem auch Albertus-Magnus wirkte, wurde zu einem Ort dessen Verehrung umgestaltet und 1694 als Kapelle konsekriert.

Der übergroße Kirchenbau von St. Blasius führte im Laufe der Jahrhunderte zu statischen Problemen, die man seit Beginn des 20. Jahrhunderts zu beheben versuchte. Da die Verbesserung der Statik zunächst nicht gelang, blieb die Kirche über mehrere Jahre hinweg geschlossen und ist erst seit 2024 im Rahmen von Führungen wieder zugänglich. Zudem wird der sakrale Raum für geistliche und klassische Konzerte genutzt und ist Kongregationskirche der Marianischen Männer-Congregation Regensburg.